Wie finde ich einen guten Zahnarzt? Die 3 Insider-Tipps einer Zahnärztin!
Das kannst du erfahren
In diesem Artikel erfährst du 3 Insider-Tipps, wie du einen für dich passenden Zahnarzt finden kannst, um eine gute Behandlung zu bekommen.
Goodbye Vertrauen 👋
Immer wieder bekomme ich dieselbe Frage gestellt. "Tina... Wie finde ich einen guten Zahnarzt?". Immer wieder lese ich auf Social Media dieselben Kommentare. "Zahnärzte drehen einem immer nur die Behandlungen an, die ich teuer aus eigener Tasche bezahlen muss!". "Ärzte nehmen meine Beschwerden nicht ernst!". Das Vertrauen in das Gesundheitssystem schwindet immer mehr, die Verunsicherung bei der zu wählenden Therapie wird immer größer und mit ihr auch der Bedarf nach einem Arzt, dem wirklich die Gesundheit seiner Patienten am Herzen liegt.
Ja, es gibt bestimmt Ärzte, die nur die Dollarscheine in den Augen haben. Aber ich kann euch Hoffnung geben. Ich erlebe tagtäglich, dass viele Ärzte ihren Job gewissenhaft machen. Warum sage ich das so? Weil ich berufsbedingt mit vielen Ärzten und Zahnärzten zu tun habe. Und die große Mehrheit ist bemüht, Krankheiten zu behandeln, und versuchen, es gut zu machen. 😊
Nun die Frage aller Fragen: Wie kannst DU erkennen, ob du an so einen vertrauenswürdigen Zahnarzt geraten bist? Hier meine 3 Insider-Tipps.
👉 Checke die Fortbildungen deines Zahnarztes
Grundsätzlich braucht ein Zahnarzt keinen Facharzt oder weitere Qualifikationen zu absolvieren, um die Zahnheilkunde kompetent zu beherrschen. Im Zahnmedizinstudium verbringt man die letzten 2 Jahre damit, Patienten (ja, keine Puppen, echte Menschen 🙂) zu behandeln. Im Examen muss man durch mehrere Wochen praktische Prüfung durch, um die Zulassung als Zahnarzt zu bekommen. Das bedeutet, dass ein Zahnarzt nach Abschluss seines Studiums die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im vollen Umfang praktizieren darf und die Standard-Behandlungen in der Regel beherrscht.
Nichtsdestotrotz gibt es Behandlungen, die im Studium nicht gelehrt werden. Deshalb hat ein Zahnarzt zig Möglichkeiten, sich zusätzlich zu qualifizieren. Die sind vor allem sinnvoll, wenn der Zahnarzt Kompetenz bei bei chirurgischen Eingriffen (zum Beispiel Knochenaufbau und Implantate) oder für komplizierte Behandlungen (zum Beispiel ein schwerer Fall einer Wurzelkanalbehandlung oder ein schwerer Verlauf einer Zahnbettentzündung) erwerben will.
Hast du also das Gefühl, dass deine Behandlung ein komplizierter Fall ist, checke ab, ob dein Zahnarzt eine Zusatzqualifikation hat. Oft findest du die Weiterbildungen auf der Praxis-Homepage oder die Urkunden schmückt das Wartezimmer.
Mögliche Titel für eine Zusatzqualifikationen sind:
- Curriculum
- Master
- Facharzt
- Spezialist
- Tätigkeitsschwerpunkt
In zum Beispiel den Bereichen:
- Implantologie (also das Zahn-Implantate-Setzen)
- Oralchirurgie (für Operationen im Mund aller Art)
- Parodontologie (für die Zahnfleischerkrankungen)
- Endodontologie (für die Wurzelkanalbehandlungen)
- Kieferorthopädie (für die Behandlung von schiefen Zähnen und Kiefer-Fehlstellungen)
Mein Tipp 👆 Frage deinen Zahnarzt ganz offen nach seinen Qualifikationen. Der, der sie hat, wird dir nämlich voller Stolz seinen Urkunden-Ordner präsentieren (bildlich gesprochen) 😁
👉 Lass dir Vorher-Nachher-Fotos zeigen
Zähne sind ein Schönheitsmerkmal und somit auch eine sehr sensible Angelegenheit. Stell dir vor, du bekommst deine sichtbaren Zähne alle erneuert? Das weckt gute und schlechte Gefühle, oder? Gute, weil es ein saugeiles Gefühl ist, auf einmal ein richtig schönes Lächeln zu haben, wenn alles gut geht. Schlechte, weil es von der Kompetenz des Zahnarztes UND Zahntechnikers abhängt, ob das Ergebnis gut wird. Hinzu kommt, dass Geschmäcker bekanntlich verschieden sind. Was, wenn der Zahnarzt einen anderen Geschmack hat als ich?
Ja, für eine Sanierung der Frontzähne gehört Vertrauen. Wenn dieses Thema für dich echt eine sensible Angelegenheit ist und du etwas brauchst, um Vertrauen zu gewinnen, dann frag deinen Zahnarzt doch nach Vorher-Nachher-Fotos von ehemaligen Behandlungen.
Wirklich viele Zahnärzte dokumentieren ihre Behandlungen mit Fotos. Wenn die Fotos anonymisiert sind und keine Gesichter erkennbar, darf der Zahnarzt sie dir zeigen. Und du kannst sehen, ob dir die Ergebnisse gefallen.
👉 Frag den Zahnarzt alles, was du für dein Vertrauen wissen musst
Ich weiß, ich weiß. Ärzte haben oft wenig Zeit. Und sie sind es nicht immer selbst Schuld. Es kommen Notfälle rein, Termine sind manchmal doof geplant und und und. Aber: Für eine erfolgreiche Behandlung gehört ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient dazu.
Bitte den Zahnarzt darum, alle deine Fragen zu beantworten. Viele Zahnärzte schließen eine Behandlung auch mit den Worten "haben Sie noch Fragen?" ab. Und wenn du merkst, dass du vielleicht einen doofen Tag erwischt hast, um den Zahnarzt im Praxisstress Löcher in den Bauch zu fragen, bitte ihn darum, ob ihr einen weiteren Beratungstermin vereinbaren könnt. Diese Zeit zahlt sich meistens in der Behandlung aus.
Zum Schluss kommt der Tipp, der mir am meisten am Herzen liegt. Es ist gut, wenn du informiert bist. Aber bitte vertraue deinem Arzt mehr als Dr. Google. Dr. Google ist gefährlich. Denn du findest Diagnosen, Behandlungsmethoden und so weiter, die augenscheinlich auf deine Situation passen. Um aber wirklich beurteilen zu können
- welche Krankheiten hinter deinen Beschwerden stecken können und
- welche Behandlungsmethode die Beste für dich ist
braucht man vor allem eins: Erfahrung. Deshalb halte ich es für sehr gefährlich, wenn Dr. Google die Therapie bestimmt und viel mehr wert, wenn du einen erfahrenen Arzt hast, dem du vertrauen kannst.
Wenn du in Zukunft deine Zahnarzt-Befunde verstehen willst, dann lies doch den Artikel Endlich den Zahnarzt-Befund verstehen – dein Zahnärztisch-Crashkurs 😊